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Anbau Anleitung

Ich möchte Ihnen hier noch eine kleine Anleitung zum besten Gelingen Ihrer Algenzucht geben. Bitte entnehmen Sie sofort nach Erhalt der Lieferung das Tütchen mit den Algen, füllen Sie es in ein größeres Gefäß. Dies stellen Sie an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und sorgen z.B. durch einen offenen Deckel dafür, dass die Algen ausreichend Luft bekommen. Des Weiteren ist es gut die Algen mehrmals am Tag aufzuschütteln, indem das Gefäß vorsichtig geschwenkt wird.

Je öfter Sie die Algen durchmischen können umso besser ist es.. Nach etwa 24 Stunden sollten sich die Algen von dem Stress des Transportes (Dunkelheit und kein Luftaustausch) erholt haben. Danach ist es ratsam die Algen etwa auf das doppelte Volumen zu verdünnen. Zum Verdünnen geben Sie einen Teil des beigelegten Pulvers in Wasser, welches Raumtemperatur haben sollte. Sie können dafür vorzugsweise Leitungswasser nutzen (falls das Wasser chloriert wurde, mindestens einen Tag offenstehen lassen), aber auch stilles Mineralwasser oder destilliertes Wasser können verwendet werden.

Das Pulver beinhaltet die Nährstoffe, die die Algen zum Wachsen benötigen und es ist für eine Dosierung von 20g pro Liter ausgelegt. Für die Erste Verdünnung der Kultur können Sie zum Beispiel 50ml Nährmedium ansetzen, dazu geben Sie 1g Pulver in 50ml Wasser. Das Pulver muss gut verrührt werden, wird sich aber trotzdem nicht ganz auflösen, was aber kein Problem ist. Lassen Sie das Nährmedium nach dem Verrühren noch eine Weile stehen (z.B. 1h) und achten Sie darauf, dass es beim Zuführen zu den Algen dieselbe Temperatur hat, wie diese.

Das Gefäß für die Kultur sollte transparent sein und eine große Öffnung haben, damit viel Licht und Luft an die Algen kommt. Am besten ist es das Gefäß abzudecken, um die Kultur vor Verunreinigungen zu schützen. Ein Gefäß aus Glas ist dabei besser geeignet als eines aus Plastik, da Plastik gerade unter Sonneneinstrahlung Schadstoffe an die Algen und damit später auch an Sie abgeben kann.

Nach dem Verdünnen können Sie vorsichtig damit beginnen die Algen an direktes Sonnenlicht zu gewöhnen, denn mit mehr Licht wachsen sie deutlich schneller. Dabei ist jedoch zu beachten, dass zu viel Licht die Kultur abtöten kann. Deswegen ist es vorteilhaft, die Algen am Anfang nicht in der Mittagszeit und nur kurzzeitig der Sonne auszusetzen. Gut geeignet ist zum Beispiel wiederholend je 30 Minuten Sonnenlicht, 30 Minuten Schatten. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Sonne die Algenkultur stark aufheizen kann. Die optimale Wachstums Temperatur liegt bei etwas über 30°C jedoch kann die Kultur bei Temperaturen über 40°C absterben. Bei kälteren Temperaturen verlangsamt sich der Stoffwechsel und damit die Teilungsrate der Algen. Dies macht die Kultur anfälliger. Deshalb ist es schwierig Kulturen bei unter 20°C dauerhaft am leben zu erhalten.

Wenn alles gut läuft können Sie erkennen, dass sich Luftbläschen bilden, wenn die Algen in helles Licht kommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Photosynthese gerade in vollem Gange ist und die Algen sich vermehren. Diese Bläschen führen auch dazu, dass die Algen an die Oberfläche des Gefäßes getrieben werden, das führt langfristig dazu, dass die oberste Algenschicht vertrocknet. Deshalb ist es auch weiterhin nötig für eine Durchmischung der Algen zu sorgen. Das Aufsteigen, Bläschen bilden oder Absinken der Algen gibt auch Auskunft über den Zustand der Kultur. Bilden sich Bläschen und steigen die Algen nach oben ist alles in Ordnung und sie wachsen. Sinken die Algen ab, betreiben sie gerade nicht aktiv Photosynthese. Das kann verschiedene Ursachen haben: Zu dunkel, zu hell, zu warm, zu kalt, zu wenig oder zu viel Nährstoffe, oder ein zu hoher pH-Wert. Der pH-Wert ist eine Größe, die ab und an kontrolliert werden sollte, dies kann zum Beispiel mit Unitest-Streifen aus der Apotheke erfolgen. Dazu eine kleine Menge der Algen mit einem Löffel o.Ä. entnehmen, den Streifen darin eintauchen, die Farbe vergleichen und das Probenvolumen anschießend nicht zurück in die Kultur geben.

Spirulina lebt in einer alkalischen Umgebung, was das Eindringen von Schadmikroben nahezu unmöglich macht. Das Nährstoffpulver ist in der angegebenen Konzentration dazu ausgelegt, einen pH-Wert von 9 einzustellen. Während des Wachstums wird dieser weiter durch die Algen erhöht bis sie bei einem pH-Wert von 12 aufhören weiter zu wachsen. In diesem Fall kann die Kultur mit Nährmedium verdünnt werden oder der pH-Wert durch zusätzliche Belüftung gesenkt werden. Dabei sollte jedoch sehr vorsichtig vorgegangen werden. Das CO2 aus der Luft wird in das Wasser aufgenommen und verringert den pH-Wert. Das kann die Algen abtöten. Besonders bei dünnen Kulturen oder wenn die Algen nicht sehr viel Licht bekommen kann dies der Fall sein. So kann die Kultur nun weiter wachsen bis sie wieder eine tief grün/bläuliche Färbung angenommen hat. Danach kann Sie weiter verdünnt, oder in Teilen geerntet werden.

Um das Wachstum der Kultur zu beobachten und einen Anhaltspunkt zu haben wann geerntet werden kann ist die Sichttiefe ein guter Anhaltspunkt. Dazu kann man einen Stab mit einem hellen Gegenstand bestücken z.B. einer Verschlusskappe. Dieser wird dann in die Kultur getaucht bis der helle Gegenstand gerade nicht mehr erkennbar ist. Dies ist die Sichttiefe. Die Kultur sollte nicht unter 5cm verdünnt werden, da sie sonst zu anfällig gegenüber stress wird. Bei Sichttiefen die geringer als 1cm sind verlangsamt sich das Wachstum und es kann geerntet werden.

Zum Ernten kann ein feinmaschiges Sieb oder ein Kaffeefilter verwendet werden und die Algen können pur verzehrt werden, oder anderen Lebensmitteln beigesetzt werden.

Mit einem Aquarienheizer und künstlicher Beleuchtung kann das Wachstum beschleunigt werden, nötigt für das Überleben der Kultur sind sie jedoch in der Regel nicht. Außerdem ist es ratsam die Kultur möglichst bald zu teilen und einen kleineren Teil der Algen in einem Gefäß bei Raumtemperatur, Luft und ohne direkte Beleuchtung aufzubewahren, als Rettung falls die Hauptkultur doch stirbt. Wenn das mitgesendete Nährstoffpulver aufgebraucht ist, kann es entweder bei mir (siehe Produkte) nachgekauft werden, bei anderen Spirulina-Shops, oder man kann es sich auch selbst mischen (siehe FAQ). Anleitungen für fortgeschrittenere Algenzucht und das Zusammenstellen des Nährmediums findet man auch nach kurzer Internetrecherche und einige nützliche Links habe ich hier zusammen gestellt. Damit wünsche ich gutes Gelingen! Bei Fragen und Anregungen kontaktieren Sie mich gern über etsy oder ebay. 

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